Skoda Fabia Facelift
Aller guten Dinge sind drei

Der kompakte Skoda Fabia bekommt ein dezentes Facelift – erste Testfahrt.

Philipp Aeberli
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Skoda Fabia

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HO

Ein Umbruch in der Autowelt ist durchaus spürbar. Er geht zwar nicht ruckartig vonstatten, aber doch in kleinen, sichtbaren Schritten.
Der Dieselmotor hat zwar noch längst nicht ausgedient, doch wird er selektiver eingesetzt. In grossen Limousinen und SUVs hat er nach wie vor seine Berechtigung. Gerade im Kleinwagensegment, wo die Verkaufszahlen des Dieselmotors ohnehin gering sind, wird diese Berechtigung aber immer mehr infrage gestellt.
Das jüngste Beispiel liefert Skoda. Die tschechische VW-Tochter hat den Fabia überarbeitet. Das Kompaktmodell kam erstmals 1999 auf den Markt und wurde seither über vier Millionen Mal verkauft. Die aktuelle, dritte Generation ist seit 2014 auf dem Markt und ist dem- entsprechend reif für eine Überarbeitung.

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Optische Details

Auf den ersten Blick fällt das Facelift sehr zurückhaltend aus. Die Leuchten vorne und hinten wurden leicht überarbeitet und erstrahlen nun auf Wunsch auch in LED-Technik. Die Form der Stossfänger wurde leicht angepasst, genauso wie die Zierleisten innen. Neu ist zudem das Navigationssystem mit leicht grösserem Bildschirm.
Ausserdem bietet das System mehr Möglichkeiten zur Vernetzung, sodass beispielsweise auf Wunsch auch per Smartphone geprüft werden kann, wie lw.-1%viel Sprit noch im Tank ist. Ansonsten gestalten sich Bedienung und Menüführung gewohnt einfach und selbsterklärend.
Die grösste Neuerung findet sich aber unter der Haube – oder eben nicht. Einen Diesel sucht man nach dem Facelift vergeblich. Skoda setzt beim über-arbeiteten Fabia ausschliesslich auf Dreizylinder-Benzinmotoren mit einem Liter Hubraum. Der ist in drei Leistungsstufen mit 75, 95 und 110 PS erhältlich.
Starkes Dreierpack

Der Verlust der Vierzylinder- und der Dieselmotoren ist aber kein Verzicht. Denn die angebotenen Dreizylinder vermögen durchaus zu überzeugen. Vor allem natürlich die Topversion mit 110 PS und automatischem Doppelkupplungsgetriebe, die in der Schweiz am meisten gewählt wird. Der Automat schaltet fein und zum richtigen Zeitpunkt; er passt damit gut zum munteren Dreizylinder mit gutem Durchzug. Ab 2000 Umdrehungen bietet er 200 Nm Drehmoment, was den knapp 1200 kg leichten Fabia souverän voranbringt.
Natürlich drängt sich die Frage nach dem Verbrauch auf; hier liegen die Benziner üblicherweise höher als die sparsamen Diesel. Auch wenn der Fabia schon bisher hauptsächlich als Benziner verkauft wurden, verlangt man von den Dreizylinder-Benzinern einen gewissen Sparwillen. 4,6 l/100 km veranschlagt Skoda für das Topmodell mit Automatik. Das konnte der Fabia auf der ersten Testfahrt auch einlösen – wenn auch mit sehr angepasster Fahrweise. Im Alltag dürfte man wohl eher etwas über der Werksangabe liegen – aber auf jeden Fall vernünftig unterwegs sein.
Praktisch und praktischer

Weiterhin ist der Fabia in zwei Karosserievarianten zu haben: als Fünftürer oder als Kombi. Dank verlängertem Heck misst er nun 4,26 Meter statt knapp 4 Meter. Das sorgt für mehr Ladevolumen; 530 bis 1395 Liter statt 330 bis 1150 Liter. Das ist den Aufpreis von 900 Franken allemal wert, zumal der Fabia auch als Kombi angenehm handlich bleibt. Dazu trägt vor allem die
gelungene Fahrwerksabstimmung mit gutem Federungskomfort und hoher Fahrsicherheit bei.
Nicht zuletzt vermag der Fabia aber auch mit seinem aufgefrischten Interieur mit neuen Zierleisten und grösserem Touchscreen zu gefallen.
Im Alltag gefallen markentypisch auch die cleveren Details wie der Abfalleimer im Türfach, der Eiskratzer im Tankdeckel oder die neue Wendematte im Kofferraum; wahlweise gibt es einen Teppichboden oder eine robuste Gummimatte.
Für mehr Sicherheit sorgen nun ein Querverkehrswarner beim Ausparken, ein Fernlichtassistent und der Totwinkelwarner. Damit bietet der Fabia weiterhin sehr viel Auto fürs Geld – er ist schon ab 13 880 Franken zu haben. In dieser Disziplin strebt Skoda bestimmt keinen Umbruch an.