Kamerad Karoq

Aktualisiert

Skoda KaroqKamerad Karoq

Der Kompakt-SUV von Skoda tritt selbstbewusst auf – auch preislich. Wer den Alltag mit ihm bestreitet, lernt ihn aber als sehr grosszügig und zuvorkommend kennen.

Nina Vetterli
von
Nina Vetterli

Ein bisschen schrullig war er ja schon, der würfelförmige Yeti – aber dafür umso eigenständiger und um Welten liebenswürdiger. Der Nachfolger Karoq wirkt dagegen seriös, um nicht zu sagen: prätentiös. Yeti? Nie gehört, scheint der 4,38-Meter-SUV mit seinem stolzen Kühlergrill und den klaren Linien abzuwinken. Er versteht sich lieber als kleiner Bruder des mächtigen Kodiaq. Als Bestseller-Anwärter einer Marke, die sich längst nicht mehr mit zweitklassiger Konzerntechnik

begnügt, um als billige VW-Alternative auf den Plan zu treten. 25'530 Franken sind gewiss ein attraktiver Preis. Wird anstelle des 115-PS-

Basisbenziners allerdings der 150-PS-Diesel mit Allradantrieb, Doppelkupplungsgetriebe und guter Ausstattung gewählt, sind ruck-zuck über 48'000 Franken fällig.

Unauffällig und hinreichend effizient

Also leer schlucken und respektvoll nicken. Einsteigen. Und feststellen, dass man immerhin etwas bekommt fürs Geld. Etwa ein digitales Cockpit, wie man es von Audi kennt. Ein tadelloses Multimediasystem. Zig elektronische Helfer, darunter ein adaptiver Abstands- und Stauassistent. Bequemes, beheizbares Gestühl. Vier Fahrmodi plus – in Kombination mit 4×4 – ein Offroad-Programm. Und ein 2,0-Liter-Motor, der zunächst missmutig brummt, dann aber unauffällig und hinreichend effizient seine Arbeit tut und allenfalls bei Überholmanövern die Frage aufwirft, ob es sich auf die kommende 190-PS-Version zu warten lohnt.

Eigenständig? Ist der Karoq damit nur bedingt – bis man ihn im Alltag näher kennenlernt. Mehr als andere Kompakt-SUVs legt er sich ins Zeug, um stadttaugliche Abmessungen mit einem hohen Nutzwert zu kombinieren. Nicht nur, dass sich im Innenraum zahlreiche Ablagen finden und der Kofferraum mindestens 521 Liter fasst: Das optionale Varioflex-System erlaubt es, die Rücksitze mal zugunsten der Fond-Beinfreiheit, mal zugunsten des Stauraums längs zu verschieben. Hinzu kommen Skoda-typische Simply-Clever-Lösungen wie ein Regenschirm unter dem Beifahrersitz, die sich leicht als Marketing-Gag abtun lassen. Aber auch nur solange wie es nicht regnet.

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Skoda Karoq Facts & Figures

5-türiges Kompakt-SUV mit 5 Sitzen.

Masse:

Länge: 4382 mm, Breite: 1841 mm, Höhe: 1603 mm, Radstand: 2638 mm.

Kofferraumvolumen:

521 bis 1630 Liter.

Leergewicht:

ab 1591 kg.

Motor:

2,0-Liter-Turbodiesel mit 150 PS (110 kW) und 340 Nm.

Antrieb:

manuelles 6-Gang-Getriebe.

Fahrleistungen:

0 bis 100 km/h in 8,7 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 196 km/h.

Verbrauch:

5,0 Liter auf 100 Kilometer (Mix/offizielle Werksangabe).

CO2-Ausstoss:

131 Gramm pro Kilometer.

Markteinführung:

ab sofort.

Preis:

Ab 33 300 Franken.

Infos:

www.skoda.ch

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Auto-Quartett: Der Skoda Karoq im Vergleich

Skoda Karoq 2.0 TDI-CR, 4x4

PS/Nm 150/340

0–100/Vmax 8,7/196

l/100 km/CO2 5,0/131

Preis ab 33'300.–

Nissan Qashqai 1.6 dCi 4x4

PS/Nm 130/320

0–100/Vmax 10,5/190

l/100 km/CO2 4,9/129

Preis ab 32'890.–

Seat Ateca 2.0 TDI 4x4

PS/Nm 150/340

0–100/Vmax 9,0/196

l/100 km/CO2 5,1/133

Preis ab 37'250.–

Jeep Renegade 2.0 Diesel 4X4

PS/Nm 140/350

0–100/Vmax 9,5/182

l/100 km/CO2 5,1/134

Preis ab 35'000.–

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